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Manuelle und automatische Tonwertkorrektur

Bei manchen im Internet publizierten Unterwasserfotos sind die Tonwerte offensichtlich falsch oder übertrieben korrigiert und die Fotos wirken unnatürlich. Bei vielen anderen Fotos wurde gar keine Tonwertkorrektur durchgeführt, obwohl das den Bilden sicherlich gut bekommen wäre.
Je besser ein Bild belichtet wurde, desto weniger Anpassungen sind im nachhinein nötig, daher sollten wir uns eigentlich alle darauf konzentrieren, unsere Fotos gleich richtig zu belichten. Andererseits findet bei vielen digitalen Kameras bereits in der Kamera u.a. eine Anpassung der Tonwerte statt (abhängig vom eingestellten Weißabgleich, etc.) und manche Kameramodelle erlauben es sogar, die kamerainternen Anpassungen auszuschalten, da diese Aufgaben von vielen Bildbearbeitungsprogrammen viel besser erledigt werden können.

Dieses Tutorial erklärt, warum die automatische Tonwertkorrektur, die von Photoshop und vergleichbarer Software angeboten wird, für Unterwasserfotos nicht immer das gewünschte Ergebnis liefert.
Es zeigt außerdem, dass man mit einer vorsichtigen manuellen Korrektur oft viel bessere Ergebnisse erzielen kann, und es gibt Hinweise auf weitere Optimierungsmöglichkeiten für die Fotos, bei denen die Korrektur der Tonwerte alleine noch nicht ausreicht.

Für alle, die mit dem Begriff Tonwert nicht vertraut sind, habe ich eine eigene Grundlagenseite für Tonwert und Tonwertkorrekturen verfasst, auf der erklärt wird, was Tonwerte sind und wie deren Veränderung ein Foto beeinflusst. Diese grundlegenden Informationen sollen Euch helfen, besser zu verstehen, was mit den Fotos in diesem Tutorial eigentlich passiert.

Auch wenn ich in allen Tutorials Photoshop 7 als Bildbearbeitungssoftware verwende, sind sie auch für die Benutzer anderer Produkte interessant, da diese oft ähnliche Funktionen und Features anbieten.


Hier sind ein paar meiner Fotos, die unbedingt korrigiert werden sollten ...

              

... hier seht Ihr die Ergebnisse der automatischen Tonwertkorrektur ...

              

... hier wurden die Tonwerte manuell korrigiert ...

              

... und so sollten die Fotos eigentlich aussehen

              

 

Foto 1: Makrelen

Zum Bild: Dieses Foto habe ich am Wrack der Liberty in Tulamben, Bali aufgenommen. Es zeigt die Nachhut einer riesigen standorttreuen Schule von Makrelen.
Einstellungen: Manuell: ISO 100, F5, 1/125s, Brennweite 6,6mm, Blitz auf halbe Kraft.
Problem: Die Sicht war an diesem Tag nicht besonders gut (~15m) und ich war zu weit entfernt von den Fischen.
Das Foto hat viel zu wenig Kontrast und einen kräftigen Cyan-Stich.


Das Original-Foto (verkleinert auf 375 * 500) ...

Original Histogramme:
Rot ist fast nur in den Tiefen vorhanden, in den Mitteltöne ist es kaum erkennbar und in den Lichtern fehlt es (Gefahr von Rotstich und weißen Flecken !), wogegen Grün und Blau in den helleren Mitteltönen dominieren (!!!) und beide große Lücken in den Tiefen (Gefahr für die Farbe des Wassers !) und kleine Lücken in den Lichtern (kein Problem) aufweisen.
Die Autokorrektur wird wohl nicht funktionieren.

 
Nach der Automatischen Tonwertkorrektur ...

sind Kontrast und Sättigung sehr viel besser, aber wie befürchtet haben wir weiße Flecken in den Lichtern erzeugt, das Wasser ist zu grau und hat kleine magentafarbene Punkte und die Haut der Makrelen hat einen Rosa-Stich, der nicht gerade natürlich aussieht.

Neue automatisch erzeugte Tonwerte:

Rot:
TS: 3 - 1,0 - 96;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 110 - 1,0 - 206;
TU: 0 - 255

Blau::
TS: 120 - 1,0 - 209;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), auf den Auto Button klicken und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Manuelle Tonwertkorrektur ...

Durch eine vorsichtige manuelle Einstellung der Tonwerte für jeden einzelnen Kanal erhalten wir ein viel natürlicher wirkendes Foto. Am einfachsten erzeugt man sich hierzu eine eigene Einstellungsebene für die Tonwertkorrektur, da man die Einstellungen (vor allem für Rot) in dieser dann bei Bedarf mehrmals nachbessern kann. Hier kann man übrigens ruhig auch mal die Werte für die Mitteltöne und den Tonwertumfang verändern, was die Autokorrektur ja nicht macht.
Leider können wir bei diesem Foto die Tonwerte nicht über den gesamten verfügbaren Bereich strecken, ohne Fehlfarben, weiße Flecken, ... zu erzeugen. Photoshop bietet uns aber Gott sei dank auch noch andere Korrekturmöglichkeiten an, wie z.B. die Selektive Farbkorrektur.

Meine manuell korrigierten Tonwerte:

Rot:
TS: 0 - 0,95 - 170;
TU: 0 - 220

Grün:
TS: 100 - 0,95 - 225;
TU: 0 - 245

Blau:
TS: 110 - 1,05 - 220;
TU: 0 - 250


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), die neuen Werte eingeben und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Weitere Verbesserungsmöglichkeiten ...

Ich habe eine weitere Einstellungsebene zur selektiven Farbkorrektur hinzugefügt und die gröbsten weißen Flecken und rosa Bereiche auf den Fischbäuchen mit dem Ausbessern-Werkzeug von Photoshop korrigiert. Irgendwann schreibe ich darüber mal ein eigenes Tutorial.
Hier ist das optimierte Foto:



 

Foto 2: Mondsichel-Junker

Zum Bild: Auch dieses Foto habe ich beim Wrack der Liberty in Tulamben, Bali aufgenommen. Es zeigt einen Mondsichel-Junker, der im schwarzen Sand nach seinem Mittagessen sucht.
Einstellungen: ISO 100, F5, 1/125s, Brennweite 19,1 mm, Blitz auf volle Kraft
Problem: Das Bild ist überbelichtet und wirkt verwaschen.


Das Original-Foto (verkleinert auf 500 * 375) ...

Original Histogramme:

Rot:
erstreckt sich über die gesamten Mitteltöne, zeigt aber eine große Lücke in den Tiefen und ist sehr schwach in den Lichtern.

Grün:
erstreckt sich über einen kleineren Bereich der Mitteltöne und hat ebenfalls kaum Lichter und eine große Lücke in den Tiefen.

Blau:
sieht so ähnlich aus, wie Grün, deckt jedoch einen noch kleineren Bereich ab.


Die Automatische Tonwertkorrektur sollte hier ein gutes Ergebnis liefern, da alle drei Farben die gleichen Bereiche im Histogramm abdecken. Die Lücken in den Tiefen sind ein Kennzeichen der Überbelichtung und wir werden keinen Schaden anrichten, wenn wir sie schließen. Die Lücken in den Lichtern könnten zu Detailverlust in den Lichtern und ggf. sogar zu weißen Flecken führen.

 
Nach der Automatischen Tonwertkorrektur ...

Das sieht doch schon recht gut aus. Bei näherer Betrachtung erkennen wir allerdings, dass der Sand in der oberen Hälfte des Bildes eine Cyan-Stich hat und in der unteren Hälfte einen Rot-Stich. Außerdem haben wir in der grünen Wange des Fisches ein wenig an Detail verloren.

Neue automatisch erzeugte Tonwerte:

Rot:
TS: 85 - 1,0 - 239;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 108 - 1,0 - 220;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 115 - 1,0 - 208;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), auf den Auto Button klicken und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Manuelle Tonwertkorrektur ...

Durch eine etwas konservativere manuelle Korrektur der einzelnen Kanäle konnten wir die meisten Problemchen lösen. Der Farbstich im Sand ist geringer und die Wange des Fisches zeigt etwas mehr Detail.
Ich möchte Euch noch mal daran erinnern, die Tonwertkorrektur in einer Einstellungsebene durchzuführen, da Ihr in dieser die Einstellungen noch nachbessern könnt.
Bei diesem Foto ist es gelungen, fast den ganzen zu Verfügung stehenden Tonwertbereich abzudecken, ohne unerwünschte Nebeneffekte hervorzurufen, da sich die 3 Farben über ähnliche Tonwertbereiche in den Mitteltönen erstreckten.
Dieses Foto muss eigentlich nicht weiter optimiert werden, und vermutlich ist es auch keinen weiteren Aufwand wert.

Meine manuell korrigierten Tonwerte:

Rot:
TS: 75 - 1 - 235;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 90 - 1 - 230;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 105 - 1 - 210;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), die neuen Werte eingeben und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Weitere Verbesserungsmöglichkeiten ...

Wie üblich habe ich eine selektive Farbkorrektur (für Schwarz und Grün) in einer Einstellungsebene durchgeführt, die Sättigung von Grün erhöht und zum Schluss eine Kopie der Hintergrundebene mit 25% weichem Licht hinzugefügt.
Hier ist das optimierte Foto:



 

Foto 3: Weichkoralle

Zum Bild: Dieses Foto stammt vom Alam Anda Hausriff, Sambirentreng, Bali. Es zeigt eine große rote Weichkoralle mit ausgefahrenen weißen Polypen vor einem eigentlich blauen Hintergrund. In der Koralle kann man noch einen kleinen Goldenen Riffbarsch erkennen.
Einstellungen: ISO 100, F2,8, 1/320s, Brennweite 8,3mm, Blitz auf halbe Kraft.
Problem: Hier habe ich versucht, Blitz- und Umgebungslicht zu kombinieren. Leider war der Blitz zu schwach eingestellt und außerdem viel zu tief positioniert.
Das Original zeigt einen kräftigen Cyan-Stich und das Rot der Koralle kommt nicht richtig zur Geltung.


Das Original-Foto (verkleinert auf 375 * 500) ...

Original Histogramme:

Rot ist in den Tiefen sehr ausgeprägt, in den Mitteltönen sehr schwach und in den Lichtern fehlt es völlig (Gefahr von Rotstich und weißen Flecken !), Grün und Blau sind sehr unregelmäßig über den gesamten Bereich verteilt und haben jeweils eine Lücke in den Tiefen (Vorsicht mit der Farbe des Wassers !) und kaum vorhandene Lichter.
Das wird ein Problem für die automatische Tonwertkorrektur.

 
Nach der Automatischen Tonwertkorrektur ...

Leider ist die untere Hälfte des Bildes jetzt viel zu Rot, aber das haben wir ja nach der Untersuchung des roten Histogramms schon fast erwartet. Der kleine Goldene Riffbarsch ist jetzt orange und hat einen weißen Fleck am Bauch und das Wasser im Hintergrund hat eine hässliche Farbe, weniger Sättigung und dafür mehr Rauschen (d.h. es wirkt fleckig).
Es handelt sich um ein typisches Beispiel für Fotos, bei dem die Auto-Tonwertkorrektur das Bild verschlimmbessert.

Neue automatisch erzeugte Tonwerte:

Rot:
TS: 0 - 1,0 - 108;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 25 - 1,0 - 230;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 28 - 1,0 - 231;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), auf den Auto Button klicken und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Manuelle Tonwertkorrektur ...

Obwohl das Foto nach meiner manuellen Korrektur der Tonwerte viel natürlicher wirkt, ist es noch immer nicht zufriedenstellend. Es wirkt zu dunkel und die weißen Polypen sind immer noch türkis. Leider lässt sich das durch die Tonwertkorrektur nicht beheben, ohne eine Menge unerwünschter Nebeneffekte (z.B. zu viel Rot) zu produzieren.
Wenn Ihr meine manuellen Tonwerte betrachtet, werdet Ihr feststellen, dass Grün jetzt den gesamten Bereich abdeckt und dass ich bei Blau sogar existierende Lichter abgeschnitten habe. Es war aber einfach nicht möglich, den roten Kanal wirklich zu korrigieren und obwohl ich sogar die Mitteltöne und den Tonwertumfang angepasst habe, bin ich mit dem Ergebnis immer noch nicht zufrieden.

Meine manuell korrigierten Tonwerte:

Rot:
TS: 0 - 1,2 - 175;
TU: 5 - 245

Grün:
TS: 20 - 0,8 - 230;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 25 - 1,1 - 220;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), die neuen Werte eingeben und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Weitere Verbesserungsmöglichkeiten ...

In diesem Fall habe ich ziemlich lange mit der Selektiven Farbkorrektur herumgetüftelt (natürlich in einer Einstellungsebene) und dann noch eine Kopie des Hintergrunds mit 33% weichem Licht hinzugefügt. Das Foto ist noch immer kein Knaller, aber jetzt ist es immerhin präsentabel.
Hier ist das optimierte Foto:



 
Photo 4: Federstern

Zum Bild: Auch dieses Foto stammt vom Wrack der Liberty in Tulamben, Bali. Es ist bereits zugeschnitten und zeigt einen roten Federstern, der sich dekorativ auf einem hervorstehenden Teil des Wracks niedergelassen hatte.
Einstellungen: ISO 100, F8, 1/200s, Brennweite 7,0mm, Blitz auf halbe Kraft
Problem: Das Bild ist unterbelichtet und die Farbe des Wassers ist hässlich. Ich hätte es mit F5, 1/1000s und vollem Blitz fotografieren sollen und mit einer tieferen Aufnahmeposition hätte es vielleicht interessanter gewirkt.
Außerdem sind Schwebeteilchen zu erkennen, die unbedingt entfernt werden müssen, aber dazu schreibe ich demnächst ein eigenes Tutorial.


Das Original-Foto (zugeschnitten und verkleinert auf 375 * 500) ...

Original Histogramme:
Rot erstreckt sich unregelmäßig über die Schatten und Mitteltöne und ist in den Lichtern kaum vorhanden (könnte weiße Flecken erzeugen !), Grün und Blau sind über den gleichen Bereich in den Schatten und Mitteltönen verteilt und haben beide eine Lücke am linken Ende. Genau wie Rot sind sie in den Lichtern kaum vorhanden.
Alle Kurven decken den gleichen Bereich ab, d.h. die Auto-Korrektur wird das Bild vermutlich verbessern.

 
Nach der Automatischen Tonwertkorrektur ...

Da die Kurven in den Original-Histogrammen alle drei ungefähr den gleichen Bereich abdeckten, war eine Farbverfälschung eher unwahrscheinlich. Das Bild wurde jedoch aufgehellt, da alle drei Kurven in den Lichtern sehr schwach ausgeprägt waren und die wenigen sehr hellen Bildbereiche sind sogar zu weißen Flecken mutiert. Dadurch sind jetzt auch die Schwebeteilchen deutlicher zu erkennen.
Das korrigierte Bild ist kontrastreicher und stärker gesättigt, allerdings ist die Farbe des Wassers immer noch nicht gerade schön.
Hier handelt es sich um ein Bild, bei dem die Auto-Tonwertkorrektur zwar eine deutlich sichtbare Verbesserung erreicht, jedoch noch nicht alle Probleme löst.

Neue automatisch erzeugte Tonwerte:

Rot:
TS: 0 - 1,0 - 108;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 25 - 1,0 - 230;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 28 - 1,0 - 231;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), auf den Auto Button klicken und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Manuelle Tonwertkorrektur ...

In diesem Fall bin ich von den Werten der Autokorrektur ausgegangen und habe diese wieder etwas abgeschwächt. Also habe ich die grünen Mitteltöne auf 1,1 erhöht, da das Hinzufügen von Magenta das Wasser etwas blauer wirken lässt.
Die Schwebeteilchen und die weißen Flecken am Wrack habe ich in Kauf genommen, da ich sie später leicht wieder ausbessern kann.

Meine manuell korrigierten Tonwerte:

Rot:
TS: 0 - 1,0 - 210;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 10 - 0,9 - 175;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 20 - 1 - 155;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), die neuen Werte eingeben und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Weitere Verbesserungsmöglichkeiten ...

Ich habe wieder mal eine Selektive Farbkorrektur durchgeführt um die Farbe des Wassers zu korrigieren, die Schwebeteilchen entfernt und mit dem Ausbessern-Werkzeug die weißen Flecken am Wrack behandelt. So gefällt mir das Bild sehr viel besser.
Hier ist das optimierte Foto:



 

Foto 5: Grüne Anemone

Zum Bild: Dieses Foto entstand auf einem Tauchgang am Cannibal Rock, Rinca, Indonesien. Es zeigt eine grüne Anemone mit leuchtend rosa Spitzen.
Einstellungen: Automatik: ISO 286, F11, 1/30s, Brennweite 6,6 mm, interner Blitz
Problem: Das Foto ist ein bisschen unterbelichtet und irgendwie zu grün. Es hat noch diverse weitere Mängel, auf die ich hier nicht weiter eingehen will ;-)


Das Original-Foto (verkleinert auf 500 * 375) ...

Original Histogramme:

Rot:
ist schön über die Tiefen und Mitteltöne verteilt, aber es sind kaum Lichter vorhanden und am rechten Ende ist sogar eine Lücke (könnte weiße Flecken verursachen !).

Grün:
erstreckt sich fast über den gesamten Bereich, mit einer kleinen Lücke links in den Tiefen. Der Spitzenwert liegt in den Tiefen, die Mitteltöne sind gut ausgeprägt (daher der Grün-Stich) und die Lichter sind schwächer.

Blau:
ist so ähnlich wie Rot, aber die Spitzenwerte liegen noch weiter in den Tiefen.


Die Auto-Tonwertkorrektur sollte hier gut funktionieren, da alle 3 Kanäle in etwa den gleichen Bereich abdecken. Die niedrigen Werte in den Lichtern sind ein Zeichen für Überbelichtung und ihre Korrektur könnte weiße Flecken verursachen.

 
Nach der Automatischen Tonwertkorrektur ...

Der Grün-Stich ist fort und das Foto wirkt heller und wärmer. Bei genauer Betrachtung ist die Basis der Anemone jetzt etwas zu braunrot, die Spitzen sind zu rosa und die Ärmchen des Federsterns links oben sind zu hell geworden.

Neue automatisch erzeugte Tonwerte:

Rot:
TS: 11 - 1,0 - 187;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 20 - 1,0 - 237;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 8 - 1,0 - 203;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), auf den Auto Button klicken und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Manuelle Tonwertkorrektur ...

Auch hier habe ich die Werte der Auto-Korrektur einfach wieder etwas abgeschwächt und damit die meisten Kritikpunkte behoben. Die Farbe der Anemone gefällt mir besser, die rosa Spitzen wirken natürlicher und in den Armen des Federsterns sind wieder mehr Details zu erkennen.
Auch dieses Foto muss eigentlich nicht weiter korrigiert werden (da es den Mehraufwand nicht unbedingt wert ist).

Meine manuell korrigierten Tonwerte:

Rot:
TS: 10 - 1 - 225;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 15 - 1,1 - 245;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 5 - 1 - 220;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), die neuen Werte eingeben und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Weitere Verbesserungsmöglichkeiten ...

Irgendwie hat mir die unterbelichtete Fassung besser gefallen, da der Hintergrund nach der Tonwertkorrektur auffälliger ist und damit vom Hauptmotiv ablenkt.
Da die Anemone schon in natur etwas unwirklich aussieht, habe ich beschlossen, das Grün noch leuchtender zu machen und den Hintergrund so weit wie möglich abzudunkeln. In einer Einstellungsebene für Selektive Farbkorrektur habe ich Schwarz und Grau abgedunkelt und Grün und Magenta verstärkt. Außerdem habe ich in einer weiteren Einstellungsebene die Sättigung von Grün und Magenta erhöht und schließlich eine Kopie der Hintergrundebene mit 20% weichem Licht hinzugefügt. Das Ergebnis wirkt irreal aber es gefällt mir.
Hier ist das optimierte Foto:



 
Foto 6: Riesen-Anglerfisch

Zum Bild: Das Foto zeigt einen mit Federsternen dekorierten orangen Riesen-Anglerfisch, der sich auf einem versunkenen Baumstamm niedergelassen hatte. Ich habe es auf einem Tauchgang in der Horseshoe Bay, Rinca, Indonesien aufgenommen.
Einstellungen: Automatik: ISO 400, F11, 1/40s, Brennweite 8,8mm, interner Blitz
Problem: Das Foto ist unterbelichtet und das grüne Wasser (die Sicht war sehr schlecht) erweckt bei mir den Eindruck, dass der Anglerfisch in der Ostsee lebt. Die merkwürdigen Kameraeinstellungen sind das Ergebnis des Automatik-Modus meiner C3030Z und es ist ein Wunder, dass das Bild scharf ist und man überhaupt etwas erkennen kann. Die leichte Unschärfe kommt nur vom Verkleinern und Komprimieren.


Das Original-Foto (verkleinert auf 375 * 500) ...

Original Histogramme:
Rot ist unregelmäßig über die Tiefen und Mitteltöne verteilt und zeigt eine große Lücke in den Lichtern (Vorsicht, weiße Flecken !), Grün und Blau decken ähnliche Bereiche in den Tiefen und Mitteltönen ab und haben beide eine kleine Lücke in den Tiefen und eine große in den Lichtern (Vorsicht, weiße Flecken !). Grün ist sehr dominant.
Da wieder alle Farben ähnliche Bereiche abdecken, wird die Auto-Korrektur das Bild wohl verbessern.

 
Nach der Automatischen Tonwertkorrektur ...

Wie erwartet hat die Auto-Korrektur keine Fehlfarben hinzugefügt, sondern das Bild aufgehellt (allen Histogrammen fehlten die Lichter) und die Sättigung und den Kontrast verstärkt.
Leider haben wir durch das Aufhellen wieder die Schwebeteilchen betont, ein paar weiße Flecken auf dem Anglerfisch erzeugt und in den weißen Armen der Federsterne jedes Detail verloren. Das Wasser hat immer noch eine schmutzig grüne Farbe.
Hier ist die Auto-Korrektur eine gute Wahl, aber wir müssen trotzdem noch Hand an das Bild anlegen, da wir das grüne Wasser durch die Tonwertkorrektur nicht verbessern können. Auch die Details in den Federsternen sollten erhalten bleiben.

Neue automatisch erzeugte Tonwerte:

Rot:
TS: 1 - 1,0 - 162;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 19 - 1,0 - 164;
TU: 0 - 255

Blau:
TS: 15 - 1,0 - 154;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), auf den Auto Button klicken und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Manuelle Tonwertkorrektur ...

Ich bin wieder mal von den Einstellungen der Auto-Korrektur ausgegangen, habe mich dann aber entschieden, die Schattenwerte wieder auf Null zu setzten und die Werte für die Lichter wieder zu erhöhen, um die Details in den weißen Federsternarmen zu erhalten. Ferner habe ich im grünen Kanal die Mitteltöne und die Lichter im Tonwertumfang verändert, um das Grün des Wassers etwas zu korrigieren.
Das Bild wirkt jetzt zwar weniger brillant, als die auto-korrigierte Fassung, aber ich kann später keine verlorenen Details zurückzaubern.

Meine manuell korrigierten Tonwerte:

Rot:
TS: 0 - 1,0 - 215;
TU: 0 - 255

Grün:
TS: 15 - 0,9 - 205;
TU: 0 - 225

Blau:
TS: 10 - 1,1 - 200;
TU: 0 - 255


Wer die Histogramme sehen möchte, kann einfach das Originalfoto herunterladen, den Tonwertkorrektur-Dialog starten (möglichst in einer Einstellungsebene ;-), die neuen Werte eingeben und sich die Änderungen im Roten, Blauen und Grünen Kanal anschauen.

 
Weitere Verbesserungsmöglichkeiten ...

Hier habe ich durch Selektive Farbkorrektur die Grautöne aufgehellt, was dem Bild die Brillanz zurückgibt, ohne weiße Flecken zu erzeugen, und das grüne Wasser einfach Blau gemacht. Außerdem habe ich die Schwebeteilchen entfernt und das Rauschen im Hintergrund mit dem Weichzeichner abgemildert. Schließlich habe ich noch eine Kopie der Hintergrundebene mit 25% weichem Licht hinzugefügt. Was für eine Veränderung !
Hier ist das optimierte Foto:




Ach ja,

Bitte vergesst nicht, derartige Korrekturen und Verschönerungen zu erwähnen, wenn Ihr Eure Bilder publiziert ;-)


Text und Fotos: © Sabine Noack, Dezember 2002.